Im Spessart befindet sich die Stauden-Lupine, eine invasive nordamerikanische Pflanze, in Ausbreitung. Meist blau leuchtend ragt sie mit langstieliger Blüte und dichtem Blattwerk heraus und bereichert das Bild - zunächst.

Die Lupine ist für die Artenvielfalt, Nutztiere und Landschaftspflege höchst problematisch:
- Die Stauden-Lupine verbreitet sich schnell und großflächig und nimmt anderen Pflanzen den Raum: Eine einzige Pflanze kann bis zu 2.000 Samen bilden. Diese können im Boden bis zu 50 Jahre keimfähig bleiben. Außerdem ist die Staude fähig, unterirdische Ausläufer zu bilden.
- Sie reichert Böden mit Stickstoff an, weshalb viele der seltenen aber an magere Standorte gebundene Pflanzen verdrängt werden können.
- Die Stauden-Lupine ist, anders als „Süß-Lupinen“, giftig (Alkaloide!) und somit im Heu für Weidetiere gefährlich.
Das Landratsamt bittet daher darum, Bestände der Staudenlupine mit Foto und Angabe des ungefähren Standorts per E-Mail
an naturschutz@lra-ab.bayern.de zu melden, wenn ein solcher in der freien Natur entdeckt werden sollte.
Wer auf die Staudenlupine im eigenen Garten nicht verzichten möchte, sollte die Blütenstände vor Bildung der Samen abschneiden. Sofern sich doch bereits Früchte gebildet haben, sollten diese über den Restmüll oder in der Heißkompostierung entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung durch den Grünabfall zu vermeiden.
Der Landschaftspflegeverband Aschaffenburg und das Landratsamt als untere Naturschutzbehörde führen auf einigen Flächen bereits geeignete Gegenmaßnahmen durch. Je kleinflächiger der Befall und je früher erkannt, desto effektiver sind die Maßnahmen. Kleine Bestände werden vor der Samenbildung mittels Ampferstecher händisch ausgestochen. Großflächigere Bestände können durch mehrmalige Mahd über den Sommer - jeweils vor Bildung von Samen - schrittweise zurückgedrängt werden. Vorübergehend hilft auch das Abschneiden der Blüten- und Samenstände, um zumindest die Ausbreitung per Samen zu unterbinden.